KUNST DEMOKRATISIERT KUNST Roland Schappert | KUNSTFORUM International, Bd. 265, 2020
Reden über Kunst lässt schnell Meinungen erkennen, reden über Fußball noch schneller. In letzter Zeit werden Exklusivität und vermeintliche Expertenkultur der Kunstdebatten sowie des Galerie-, Auktions- und Ausstellungswesens immer wieder angegriffen, was zwar prinzipiell nichts Neues ist, durch die Verbreitung in den sozialen Medien und im Internet jedoch eine neue Breitenwirkung erfährt. Was könnte alles passieren, wenn man Kunst von allen Ansprüchen befreit? Würden sich Künstler*innen und Kurator*innen selbstlos, frei und direkt dem aufgeschlossenen Publikumsgeschmack und den Stimmen der Betrachter*innen zuwenden? Könnte Kunst die Kunstwelt demokratisieren?